Die Teilnehmenden der ERFA Wertschöpfungsanalyse für die Public-Affairs-Arbeit von NPOs vom 4. Dezember 2019 erfuhren an mehreren Praxisbeispielen, wie eine Wertschöpfungsanalyse in NPOs exemplarisch umgesetzt werden kann und welchen Nutzen sie als Kommunikationsinstrument bringt.
Im ersten Referat zeigte Pius Bernet Inhalt, Ziele und Nutzen der Wertschöpfungsanalyse bei der Schweizer Paraplegiker-Gruppe (SPG). Im Anschluss erläuterte Marianne Bugmann, wie und warum eine Wertschöpfungsanalyse im Kultur- und Kongresszentrum KKL implementiert wurde. Schliesslich moderierte Patrick Deicher, BDO eine angeregte Diskussion. Die Lokalität, der Raum für Vermittlung im Kunstmuseums Luzern mit Gastgeberin Gabriele Froning bietet dazu die ideale Voraussetzung.
Die SPG hatte mit der Wertschöpfungsanalyse zum Ziel, die regionalwirtschaftliche Bedeutung der SPG systematisch zu erfassen und dabei die Grundlagen für ein regelmässiges regionales Wirkungsmonitoring zu legen. Es soll für die Public-Affairs-Arbeit aufgezeigt werden, dass sich die Investitionen in die Organisation lohnen. Es diente schliesslich als Kommunikationsinstrument und als empirischer Beweis dafür, was vorher ohne Zahlengrundlage vermutet wurde.
Die Methode und das Konzept wurden akademisch begleitet. Zusätzlich mussten die Mitarbeitenden einen grossen Aufwand für die Aufbereitung der Daten leisten. Die Datenbeschaffung war schwierig und kompliziert. In der Konsequenz wurden beispielsweise Datenbanken optimiert. Somit dient die Analyse nicht nur externen Zwecken, sondern auch für interne Verbesserungen.
Dies bestätigte auch der Teilnehmer Richard Furrer, Leiter Finanzen beim FCL. Dank der Wertschöpfungsanalyse kennen die Mitarbeitenden, Vereinsmitglieder, Athleten etc. den Verein besser und treten als Botschafter auf. Der FCL konnte das Instrument zudem nutzen, um Spekulationen mit Fakten zu begegnen und für Transparenz zu sorgen.
Marianne Bugmann zeigte in ihrem Referat, wie die Methode in einem anderen Kontext umgesetzt werden kann, wobei eher die Partner des KKL wie das Lucerne Festival (statt die Lieferanten wie beim SPG) analysiert wurden. Da bereits 10 Jahre zuvor eine Analyse durchgeführt wurde, konnten so auch gut Veränderungen aufgezeigt werden. Dabei ist die Bedeutung des KKL über die zehn Jahre für die Region gestiegen. Aber auch intern führte die Analyse zu Veränderungen, wie beispielsweise die Umstellung auf die Profit Center Rechnung.
Die anschliessende Diskussion drehte sich auch um die Frage, wie sich dieses Instrument bei kleineren, für die Politik weniger wichtigen Organisationen nutzen lässt oder bei Organisationen, bei denen es eher um die Verhinderung von zukünftigen Kosten (sozialer Bereich) geht.
Einen herzlichen Dank an Marianne Bugmann, Pius Bernet, Patrick Deicher und Gabriele Froning für ihr Engagement sowie den Teilnehmenden für den offenen Austausch und den Einblick in ihre Geschäftstätigkeiten.