Mit der Einführung von selbstverwalteten Teams geht Spitex Zürich Limmat neue Wege in der Schweizer Spitex Landschaft. Am 4. Juli und am 15. August berichtete CEO Christina Brunnschweiler vor vollen Rängen, wie sie mit dem Projekt LEO (Lean Management, eFlow und Organisationsentwicklung) gestartet sind.
Basierend auf dem in Holland entwickelten und erfolgreich gelebten Modell Buurtzorg hat Spitex Zürich Limmat zum Ziel, zukünftig in selbstorganisierten 12er Teams (gemischt mit allen Ausbildungsstufen), die bei Bedarf durch Coaches unterstützt werden, ihren aktuellen Herausforderungen besser zu begegnen. Die neue Organisationsform dient insbesondere dazu, die Kundenzufriedenheit zu steigern und die Attraktivität auf dem ausgetrockneten Personalmarkt zu erhöhen. Die Teams organisieren sich bei der Personalzusammensetzung selber. Obwohl erst kürzlich mit einem Piloten gestartet, konnten hier bereits grosse Erfolge erzielt werden. Auch die Einsatz- und Ferienplanung sowie Kompensationen bei Krankheitsausfällen erfolgt neu selbstständig in den Teams, womit eine noch besser auf die Bedürfnisse von Kunden und Mitarbeitenden ausgerichtete Planung sowie höhere Sensibilisierung erreicht werden soll. Schliesslich erhalten die Kunden mit dem neuen Modell eine höhere Kontinuität in der Pflege und Betreuung und eine bessere Erreichbarkeit. Dies alles unter dem Aspekt gesunder Finanzen.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Umstellung auf selbstverwaltete Teams ist eine gesunde, gut funktionierende Organisation. Die Re-Organisation führt zu vielen Unsicherheiten und Ängsten, da u.a. die Mitarbeitenden neue Rollen erhalten. Doch bei der Anfrage der Mitarbeitenden, wer im Pilot mitarbeiten möchte, meldeten sich 68 der 70 Mitarbeitenden freiwillig, woraufhin der Pilot sogar vergrössert wurde. Somit konnte mit grosser Motivation in den ersten Pilotversuch gestartet werden.
Den Teams muss viel Vertrauen geschenkt werden und mit den abgebauten Hierarchien einhergehend werden nur noch wenig Strukturen vorgegeben. Mit klaren Prinzipien, nachvollziehbaren Abläufen und vor allem sehr guter unterstützender Software gelingt es, die Spitex Organisation in selbstverwaltete Teams zu reorganisieren.
Da der erste Pilot erst kürzlich angelaufen ist, können noch längst nicht alle Fragen abschliessend beantwortet werden. Wir sind gespannt, wie sich Spitex Zürich Limmat weiterentwickelt und wünschen weiterhin viel Erfolg. Herzlichen Dank auch an Stefan Schütz für die Gastfreundschaft am zweiten Anlass bei der Spitex Basel.
Der nächste ERFA-Anlass findet am 1. November 2018 in Zürich statt und handelt von „Kostenmanagement bei NPOs – Erfolgreiche Reaktion auf sinkende Erträge“. Hier finden Sie weitere Informationen.