Posted by on 08. September 2021 in Allgemein, NPO Finanzkonferenz |

Am 7. September 2022 fand die sechste NPO Finanzkonferenz zum Thema „Finanzielle & organisatorische Zukunftsgestaltung durch Agilität“ an der Hochschule Luzern in Rotkreuz statt. Nach den erschwerten Bedingungen konnte die diesjährige Konferenz wieder im gewohnten Rahmen ohne Einschränkungen erfolgreich mit vielen Teilnehmern durchgeführt werden. Das vielfältige Programm behandelte die Vor- und Nachteile von Agilität in NPO’s, sowie Konzepte zur Transformation hin zu einer modernen Arbeitsweise. Spannende Referate und engagierte ERFA Sessions prägten unsere Konferenz und führten zu einem gelungenen Anlass.

Eröffnet wurde die Konferenz von Karin Haldimann, der Co-Präsidentin des NPO Finanzforums. Danach gab Caspar Meili von Implement mit seinem Keynote-Referat eine Einleitung in die Thematik unserer Konferenz.

Er referierte über „Agilität bei NPO – Zukunft oder Fantasie?“. In seinem Referat präsentierte er, was Agilität ist, warum Agilität überhaupt relevant ist und in welchen Situationen Agilität von grossem Vorteil sein kann. Den Teilnehmern vermittelte er ein Grundverständnis über die Thematik und ging auf die wesentlichen Aspekte der Agilität ein. Dadurch hatten die Teilnehmern die Möglichkeit mit dem gehörten selbst über die  Agilität in Ihrer Organisation zu reflektieren, sowie mit einer soliden Basis in die weiteren Referate des Tages zu gehen. Im Anschluss folgte unter der Moderation von Karin Haldimann, der Co-Präsidentin des NPO Finanzforums eine Fragerunde. Die von den Teilnehmern genutzt wurde, um Caspar Meili stark zu fordern und zu hinterfragen, ob die aufgezeigten Agilität überhaupt für ihre Organisation geeignet ist oder überhaupt benötigt wird. Auch wurden von den Teilnehmern eigene konkrete Aspekte Ihrer Organisation vorgebracht, um ein mit den anderen zu teilen, was Sie schon unternommen haben oder eventuellen Bedarf sehen.

Nach einer ausgiebigen Networking-Pause wechselten die Teilnehmer in eine unserer drei ERFA-Sessions.

In ERFA 1 folgte ein Referat von Lukas Alig, Spitex Zürich mit dem Thema „Agilitäts-Check – wie agil sind Sie?“ In seinem Referat gab er zuerst eine Übersicht über die Spitex Zürich AG (insbesondere den Betrieb in Limmat) und begann danach zu erklären, was ein selbstorganisiertes Team, wie ein solches funktioniert und was unternommen werden muss um ein solches Team zu bekommen. Danach stellte er die Einstiegsfrage an die Teilnehmer, wer schon agil oder selbstorganisiert unterwegs ist? Danach erläuterte er weiter, was Agilität ist und was „New Work“ bedeutet. Besonders ging er dabei auf die Mindsets ein die benötigt werden, um die beiden Themen angehen zu können. Weiter folgte eine weitere Frage an die Teilnehmer, die diese zur Reflektion in den beiden Themenbereichen (Agilität und „New Work“) anregen sollten und von Erklärungen der beiden Bereichen unterbrochen wurden, um den Teilnehmern möglichst selbstkritisch die Themen für Ihre Organisationen näher zubringen. Unter der Moderation von Dr. Hansjörg Schmidt, Zürcher Kantonalbank folgte im Anschluss ein Austausch zwischen den Teilnehmern und Lukas Alig, Spitex Zürich. Bei diesem Austausch erzählten die Teilnehmer von eigenen Herausforderungen die sie in ihren Organisationen haben und bestehenden, möglichen oder aktuell Anstrengungen zur Transformation, die sie im Bezug auf Agilität und „New Work“ schon unternommen haben. Auch gab Lukas Alig, Spitex Zürich weitere Eindrücke und ging auf die Fragen der Teilnehmer ein.

In ERFA 2 ging Barbara Kummler, Hochschule Luzern auf das Thema „Ist meine Organisation genug agil für die Zukunft?“ in ihrem Referat ein. Insbesondere die digitale und „New Work“ Transformation, sowie die wichtigen (agilen) Organisationsmodelle standen bei Ihrem Referat im Vordergrund. Dabei stellte sie den Teilnehmern Stück für Stück die einzelnen Aspekte und ihre Relevanz vor, so dass sie diese gut nachvollziehen konnten und Gelegenheit hatten für sich, erste Vergleiche zu ihren eigenen Organisationen zu ziehen. Auch ging Sie auf die benötigte Kultur und Änderungen in Unternehmen für die erfolgreiche Transformation ein und stellte Errungenschaften agiler Organisationen vor. Dabei erläuterte sie auch welche Organisationsmodelle für welche Organisation geeignet sein könnten. In der anschliessenden von Martin Diethelm, B’VM moderierten Diskussionsrunde wurde stellten die Teilnehmer teils herausfordernde Fragen, wie sie die gezeigten Aspekte selbst bei sich umsetzen können und teilten eigene Erfahrungen.

In ERFA 3 wurde von Adrian Lüthi, Helvetas in seinem Referat Agiler Einsatz von Datenbanken und Power BI“ den Teilnehmern näher gebracht. Er ging sehr ausführlich darauf ein welche Art von Informationen durch die gezielte Nutzung von Datenbanken und Power BI besser ausgewertet werden. Insbesondere die Geschwindigkeit wie eine der agile Einsatz von  Datenbanken und Power BI Informationen liefern kann und dadurch Entscheidungsprozesse erheblich beeinflussen kann. Im Mittelpunkt seines Referats zeigte er wie Helvetas Power Bi implementiert hat und welche Erfahrungen sie damit sammeln konnten. So konnten die Teilnehmer nicht nur einen theoretischen Einblick in das Thema bekommen, sondern konnten sich ein erfolgreiches Projekt anschauen. Dabei zeigte er aber nicht nur positive Aspekte des agilen Einsatzes auf, sondern erzählte auch von ihren Schwierigkeiten und Herausforderungen bei der Implementierung. In seinem Referat standen neben der Power BI Lösung, die Helvetas nutz, auch andere Tools im Vordergrund. Somit wurde kritisch über mögliche Einsätze, Vor- und Nachteile der Tool geredet und der Entscheidungsprozess der Helvetas aufgezeigt. Dadurch hatten die Teilnehmer die Möglichkeit einen breiten Einblick in das Thema zu bekommen und sich zu überlegen, ob sich der agile Einsatz einer solchen Datenbank auch in ihrer Organisation lohnt. Zuletzt führte das Referat noch zu einer Diskussion welche von Alexander Hulfeld, Data Dynamic AG geleitet wurde. Hier wurde insbesondere Über die Implementierung von Power BI in den Organisationen geredet und eigene Erfahrungen der Teilnehmer geredet. Hier konnte Adrian Lüthi, Helvetas sehr gute Denkanstösse und Hilfestellungen geben.

 

Zurück im Plenum rundete das Schlussreferat von Veronika Lévesque, iafob mit Thema „Neuer Wein in alten Schläuchen“ unsere Konferenz ab. Hier stellte sie sehr kritisch noch einmal die einzelnen Punkte der Agilität vor. Dabei standen besonders die heutigen Anforderungen an Organisationen (insbesondere die Geschwindigkeit, mit der Unternehmen sich anpassen müssen) im Vordergrund. Zuerst ging sie auf die immer präsente Digitalisierung unserer heutigen Welt ein und verdeutlichte den Teilnehmern welche Anforderungen dies an die Führung, sowie Mitarbeiter einer Organisation mit sich bringt. Hier zeigte sie welche Probleme ein starres Mindset, Trägheit, aber auch die „Überdigitalisierung“ bergen können. Denn es müssen alter Denkmuster zwar (teils) durchbrochen und Änderungen beschleunigt werden, aber eine zu stelle Änderung in Organisationen kann schädlich sein. Ausserdem zeigte sie die Dynamiken und (neuen) Logiken der heute geforderten Arbeitsweisen. Dabei ging sie auf die immer stärker werdende digitale Arbeit ein, in der Teams in neuen sich immer schneller ändernden Umgebungen arbeiten müssen und welche Gegebenheiten in Organisationen für sie geschaffen werden muss für eine erfolgreiche Arbeit. Auch sprach sie über alte schon lange bestehenden Strukturen und Anforderungen (z.B Standards), die zwar immer noch sehr relevant sind, aber neu durchdacht oder neu angewendet werden müssen, um auch heute zu funktionieren. Genauso sprach sie über die heutige Komplexität und Organisationsformen, mit der diese gemeistert werden könnte. Einen besonderen Denkanstoss lieferte sie auch mit ihrer Betonung und Erklärung, dass wir uns aktuell in einer „Scharnierzeit“ befinden, in der vieles noch ungetestet und ungewiss sei, aber eine hohe Relevanz besitzt. Sie beendete ihr Referat mit der Frage, ob Agilität (-New Work) nur alter Wein sei der in neuen Schläuchen verpackt wurde? Hier zeigte sie, dass das Thema kein nur neu verpacktes Thema ist, sondern für Organisationen eine essentielle Neuheit sei, die zwar viel altes beinhaltet aber diese verknüpft und trotzdem viele Neuheiten/Anforderungen mit sich bringt. Unter der Moderation von Erich Wigger, Helvetas folgte eine Schlussdiskussion. In dieser ging Veronika Lévesque, iafob sehr kritisch auf die Fragen der Teilnehmer ein und konnte so einen echten Mehrwert in diesem Thema für die Teilnehmer schaffen.

Bei dem anschliessenden Apéro, konnten sich die Teilnehmer noch über das bei der Konferenz gehörte und eigenen Erfahrungen austauschen, sowie in Ruhe networken.

Der Vorstand und die Geschäftsleitung des NPO Finanzforums dankt allen Referenten, Moderatorinnen und Moderatoren herzlich für ihr Engagement. Ein weiterer Dank gilt den Gönnern, die zur Realisierung der Konferenz wesentlich beitragen. Schliesslich auch einen Dank an die Teilnehmenden, die zur Kultur des offenen Austauschs beigetragen haben.

 

Keynote Speaker

  • Caspar Meili,Implement Consulting Group

Referentinnen und Referenten ERFA-Sessions

  • Lukas Alig, Spitex Zürich
  • Barbara Kummler, Hochschule Luzern
  • Adrian Lüthi, Helvetas

Schlussreferat

  • Veronika Lévesque, iafob

Programm (Konferenzflyer)

13:00Eintreffen und Empfang
13:30Begrüssung und Vorstellung des NPO Finanzforums
Karin Haldimann, Heilsarmee
13:35Agilität bei NPO – Zukunft oder Fantasie?
mit anschliessender Fragerunde

Key-Note-Referat: Caspar Meili, Implement
Moderation: Karin Haldimann, Heilsarmee
14:15Networking-Pause
15:00ERFA 1: Agilitäts-Check – wie agil sind Sie?

Referat: Lukas Alig, Spitex Zürich Limmat
Moderation: Dr. Hansjörg Schmidt, Zürcher Kantonalbank
15:00ERFA 2: Ist meine Organisation genug agil für die Zukunft?

Referat: Barbara Kummler, Dozentin, Hochschule Luzern
Moderation: Martin Diethelm, B’VM
15:00ERFA 3: Agiler Einsatz von Datenbanken und Power BI

Referat: Adrian Lüthi, Helvetas
Moderation: Alexander Hulfeld, Data Dynamic AG
16:15Transferpause
16:30Schlussreferat: Alter Wein in neuen Schläuchen?

Referat: Veronika Lévesque, Institut für Arbeitsforschung und Organisationsberatung
Moderation: Erich Wigger, Helvetas
17:00Networking-Apéro

Herzlichen Dank an unsere Gönner!

Mehr Informationen zu Gönner und Partner siehe unter Partner.