Am 5. November trafen sich NPO Finanzfachleute für einen Austausch zum Thema nachhaltige Finanzanlagen. Das Ziel von nachhaltigen Finanzanlagen ist es, eine Wertekongruenz, d.h. eine Übereinstimmung mit den Zielen und Werten der Organisation zu erreichen. Vertreten war ein breites Spektrum an NPOs, was zu einer vielschichtigen Diskussion führte. Dabei wurden u.a. die Themen Kriterien zum Ausschluss von Investments je nach Organisationszweck und der Einfluss des Investitionsvolumens diskutiert.
Gastgeber Markus Schwingruber, Leiter Finanzen und Dienste bei WWF Schweiz berichtete aus den langjährigen Erfahrungen beim WWF. Dabei konnten sie feststellen, dass mit nachhaltigen Anlagen keine Minderrendite in Kauf genommen werden muss. Mittel- und längerfristig gibt es für Unternehmen mit hohem CO2-Ausstoss sogar erhöhte Kursrisiken. Da Nachhaltigkeit kein allgemein gültiger Begriff ist, muss jedes Unternehmen selber Kriterien festlegen, die bei der Auswahl von Investments berücksichtigt werden müssen. Ausschlusskriterien von WWF sind u.a. der Klimawandel.
Hier setzte die zweite Referentin, Amandine Favier, Leiterin Sustainable Finance bei WWF Schweiz an. Selbst die vom WEF identifizierten fünf Toprisiken betreffen den Klimawandel, was in der Konsequenz ein Risiko für Investoren darstellt. Wie ein Anlageportfolio ausgerichtet werden kann, damit Veränderungen im Klima berücksichtigt sind, empfiehlt ein Leitfaden des WWF. Schliesslich empfahl sie Online Tools, wie der Carbon Footprint gemessen werden kann.
Die Referentin Beatrice Müller, Leiterin Finanzen und Controlling, Schweizer Paraplegiker-Stiftung gab schliesslich Einsicht in den Prozess zur Erlangung eines nachhaltigen Investment Profils und Schwierigkeiten, die dabei auftreten. Die Materie ist hoch komplex und viele Daten werden verarbeitet. Unterschiedliche Tools führen zu unterschiedlichen Resultaten, unterschiedliche Benutzer mit individuellen Ansprüchen erhalten verschiedene Empfehlungen. Es stellt sich die Frage, wie tief sich ein(e) Finanzverantwortliche(r) in die Materie einarbeitet bzw. einarbeiten kann und wie viel an Spezialisten ausgelagert wird.
Im einer angeregten Diskussion, moderiert von Dominik Roos, Leiter Finanzen und Administration, Schweizer Berghilfe, wurden vielen weiteren Fragen nachgegangen und Tipps ausgetauscht. Einen herzlichen Dank den Referierenden, des Moderators und den Teilnehmenden für den offenen Austausch und den Einblick in ihre Geschäftstätigkeiten.