Posted by on 06. September 2024 in Allgemein, NPO Finanzkonferenz |

Am 5. September 2024 fand die achte NPO-Finanzkonferenz in Rotkreuz statt. Der Anlass bot eine Plattform für den Austausch über die neuesten Entwicklungen und Herausforderungen im Nonprofit-Sektor. Unter dem Motto „Einsatzbereiche von künstlicher Intelligenz bei NPO“ versammelten sich Experten und Interessierte, um über die Zukunft der NPO zu diskutieren und innovative Lösungen zu erkunden.

Die fast 100 Teilnehmenden wurden von der Co-Präsidentin des NPO-Finanzforums, Birgit van Haltern, begrüßt, die die Konferenz eröffnete. Sie betonte die Bedeutung der Veranstaltung als Ort der Vernetzung und des Wissenstransfers unter Berufskolleg:innen.

Die Keynote wurde von Sophie Hundertmark, einer Expertin für Chatbots und Künstliche Intelligenz von der Hochschule Luzern, Institut für Finanzdienstleistungen Zug, gehalten. In ihrem Vortrag „ChatGPT und Generative KI für NPO“ erläuterte sie, wie (Nonprofit-)Organisationen heute bereits KI-Technologien nutzen und welche Potenziale diese für die Zukunft bieten. So besteht beispielsweise Potenzial, mithilfe von KI Arztberichte effizienter zu schreiben oder Finanzberichte für unterschiedliche Zielgruppen vorzubereiten. Sophie Hundertmark gab einen Einblick in aktuelle Entwicklungen und zeigte auf, wie diese Technologien in anderen Branchen eingesetzt werden und was davon für NPO adaptiert werden kann. Mit Beispielen inspirierte sie zu neuen Ideen und Anwendungsmöglichkeiten. Aktuell muss jedoch beim Einsatz von ChatGPT noch die große Hürde des Datenschutzes überwunden werden, der mit den frei zugänglichen Tools nicht gewährleistet ist.

 

ERFA-Sessions

Nach der Keynote fanden parallel drei ERFA-Sessions statt, die jeweils zweimal durchgeführt wurden, um den Teilnehmenden die Möglichkeit zu geben, zwei von drei Sessions zu besuchen.

Verändert Künstliche Intelligenz (KI) die Spielregeln im Nonprofit-Sektor? Claudia Dutli und Fabio Duo von StiftungSchweiz präsentierten praxiserprobte Antworten auf die wichtigsten Fragen der KI-Diskussion. Sie zeigten brandneue KI-Lösungen, die im Rahmen der Learning Journey mit Funders und Nonprofits entwickelt wurden. StiftungSchweiz ist vor 10 Monaten mit einer AI-Initiative gestartet und hat seither zahlreiche Tools entwickelt und implementiert. So unterstützt KI beispielsweise bei der Eingabe von Projekten für Fördergelder, wodurch Informationen nicht erneut erfasst werden müssen und Eingaben präziser ausgedrückt werden. Auch für das Schreiben eines Begleitbriefes steht ein AI-Assistant zur Verfügung. Um dem Datenschutzproblem von Open AI zu begegnen, hat StiftungSchweiz mit PeakPrivacy zusammengearbeitet (Datenhosting in der Schweiz). In der Diskussion zeigte sich, dass neben dem Implementieren von AI-Tools und -prozessen es auch herausfordernd ist, die Mitarbeitenden zu engagieren, die Tools zu nutzen.

Prüfung, Budgetierung und Forecasting mit Hilfe von Datenanalysen Michael Grubisic von KPMG AG erläuterte, wie moderne RPA-Tools den Prozess der Prüfung, Budgetierung und Forecasting unterstützen können. Er zeigte auf, wie traditionelle Excel-Planungsdateien durch moderne Instrumente ersetzt werden können, um die Zahlen und daraus abgeleiteten Entscheidungen verständlicher zu machen. Auch er deutete darauf hin, dass eine der größten Herausforderungen bei der Einführung von AI-Tools sei, den Mitarbeitenden zu vermitteln, wie man sie im Alltag nutzen kann. Ebenfalls empfiehlt es sich, sich regelmäßig die Frage zu stellen, welche routinemäßigen Aufgaben zumindest teilweise automatisiert werden können. Michael Grubisic illustrierte mittels konkreter Beispiele Anwendungsfälle von KI. Er zeigte, wie das routinemäßige Verbuchen und Dokumentieren von Rechnungen automatisiert werden kann und welche konkreten Tools dafür eingesetzt werden können.

Demo von Immersive Reality Brillen und Diskussion über Möglichkeiten für NPO Die dritte, parallel stattfindende ERFA-Session 3 war dem Thema «Demonstration von Immersive Reality Brillen mit Vortrag und Diskussion über die Möglichkeiten für NPOs» gewidmet. Die Referentin Prof. Nathaly Tschanz von der Hochschule Luzern – Informatik stellte das Immersive Realities Center vor, das unter anderem als Showroom dient, um Interessierten neue Technologien zu präsentieren.
Das Thema des Vortrages waren immersive Technologien, die die physische und die digitale Welt verschmelzen lassen, indem sie die Realität durch die Ansprache der Sinne erweitern. Dazu gehören Augmented Reality, Virtual Reality und Mixed Reality. Prof. Tschanz erläuterte, wie Virtual Reality bereits für Online-Meetings, 3D-Modellierung in der Medizin sowie für Trainings, z.B. für Impfschulungen, eingesetzt wird. Die Teilnehmenden hatten zudem die Möglichkeit, immersive Technologien selbst auszuprobieren und mit Hilfe von VR-Brillen und Fernbedienungen Kräne zu steuern, das Museum der Zukunft zu besuchen und die Welt der Dinosaurier zu erkunden. Die Diskussionen unter den Teilnehmenden zeigten, dass diese Technologie viele Möglichkeiten bietet und in den unterschiedlichsten Bereichen sinnvoll eingesetzt werden kann.

Der Vorstand und die Geschäftsleitung des NPO Finanzforums dankt allen Referenten, Moderatorinnen und Moderatoren herzlich für ihre Engagements und die aufschlussreichen und vielseiteigen Erkenntnisse, die sie uns mit auf den Weg gegeben haben. Ein weiterer Dank gilt den Gönnern, die zur Realisierung der Konferenz wesentlich beitragen. Schliesslich auch einen Dank an die Teilnehmenden, die zur Kultur des offenen Austauschs beigetragen haben.